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Kostenarten

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Diese kleine Zusammenfassung dient lediglich als einfache Grundlage zu den Kapiteln EFB-Kalkulation und EFB-Rückwärtskalkulation. Sie dient ausschließlich der ersten Orientierung und dem grundsätzlichen Verständnis der behandelten Inhalte. Diese Darstellung ersetzt nicht die fundierte Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden Prinzipien der Kalkulation, der Baubetriebslehre sowie der Unternehmensführung in einem Baubetrieb. Für eine fundierte Anwendung in der Praxis sind umfassendere Kenntnisse und weiterführende Literatur unabdingbar.

Kostenarten in der Baukalkulation

Die Baukostenkalkulation stellt ein grundlegendes Werkzeug im Bauprozess dar, um die voraussichtlichen Kosten eines Bauvorhabens zu bestimmen oder besser möglichst genau zu schätzen. Sie findet sowohl Anwendung bei der Abgabe von Angeboten als auch bei der Überwachung der Kosten während der Ausführung des Bauprojekts. Um eine möglichst präzise und nachvollziehbare Kalkulation zu generieren, ist es erforderlich, sämtliche anfallenden Kosten systematisch zu erfassen und den entsprechenden Kostenarten (Kategorien) zuzuordnen. Jede dieser Kategorien beschreibt eine spezifische Gruppe von Kosten, die bei der Bauleistung anfallen – beginnend bei Löhnen und Materialien bis hin zu Gemeinkosten, externen Dienstleistungen (Nachunternehmern) und nicht zu vergessen dem kalkulatorischen Gewinn und dem Risiko.

Lohnkosten

In der Baukalkulation bilden die Lohnkosten eine zentrale Kostenart. Sie umfassen alle Aufwendungen für eigene gewerbliche Mitarbeiter wie Poliere, Facharbeiter und Bauhelfer. Neben den Bruttolöhnen zählen hierzu auch sämtliche Lohnnebenkosten wie Sozialabgaben, Urlaubsgeld, Zuschläge für Überstunden oder besondere Arbeitsbedingungen sowie Fahrgelder. Diese Kosten fallen direkt für die Ausführung der Bauleistungen an und sind deshalb besonders genau zu kalkulieren.

Gerätekosten

Gerätekosten entstehen durch den Einsatz von Baugeräten und -maschinen auf der Baustelle. Man unterscheidet zwischen eigenen Geräten, für die Kosten wie Abschreibungen, Wartung, Reparatur und Betriebsmittel (z. B. Treibstoffe) anfallen, und gemieteten Geräten, bei denen Miet- und Transportkosten zu berücksichtigen sind. Typische Geräte sind etwa Bagger, Kräne, Rüttelplatten oder Schalungssysteme. Die korrekte Erfassung dieser Kosten ist entscheidend für die Baukosten.

Materialkosten

Die Materialkosten beziehen sich auf alle Baustoffe, die auf der Baustelle eingesetzt werden. Hierzu zählen unter anderem Beton, Ziegel, Holz, Stahl und Dämmstoffe. Zusätzlich zu den Kosten des Einkaufs müssen auch die Transportkosten zur Baustelle, mögliche Lagerkosten und (immer wichtiger) auch spätere Entsorgungskosten berücksichtigt werden. Eine exakte Mengenermittlung und marktgerechte Preise sind hier besonders wichtig.

Fremdleistungen

Fremdleistungen – heute auch Nachunternehmerleistungen genannt – fallen an, wenn bestimmte Arbeiten an externe Firmen, also Nachunternehmer, vergeben werden. Diese Leistungen umfassen in der Regel Arbeiten die man im eigenen Betrieb nicht ausführen kann oder nicht möchte. Die anfallenden Kosten werden meist über Einheitspreisverträge mit den Subunternehmern geregelt und müssen bei der Kalkulation berücksichtigt und natürlich auch mit Zuschlägen versehen werden.

Baustellengemeinkosten (BGK)

Baustellengemeinkosten sind jene Ausgaben, die für die Aufrechterhaltung der Baustelle erforderlich sind, aber nicht direkt einer konkreten Bauleistung zugeordnet werden können. Hierzu zählen unter anderem die Bauleitung, Baustelleneinrichtung, Baucontainer, Bauwasser, Baustrom, Kommunikationsmittel sowie Sicherheitsvorkehrungen und die Baustellenreinigung. Diese Kosten fallen unabhängig vom Leistungsfortschritt an und müssen anteilig auf die Bauleistungen umgelegt werden.

Allgemeine Geschäftskosten (AGK)

Allgemeine Geschäftskosten sind betriebliche Gemeinkosten, die nicht spezifisch einer Baustelle zugeordnet werden können. Sie entstehen im Rahmen des gesamten Geschäftsbetriebs eines Bauunternehmens und umfassen etwa Verwaltungskosten, Büromiete, Personalkosten für Verwaltungspersonal, Buchhaltung, IT, Marketing und Geschäftsführung. Da diese Kosten nicht direkt einem Bauprojekt zugeordnet werden können, werden diese in der Kalkulation über Zuschläge berücksichtigt.

Wagnis und Gewinn (W&G)

Wagnis und Gewinn sind kalkulatorische Zuschläge, die auf die Selbstkosten aufgeschlagen werden. Das Wagnis dient als Absicherung gegen unvorhergesehene Ereignisse und Risiken wie Preissteigerungen, Schlechtwetter oder Verzögerungen. Der Gewinnzuschlag stellt die unternehmerische Marge dar, also den mit der Ausführung geplanten Gewinn des Unternehmens. Beide Zuschläge sind notwendig, um das wirtschaftliche Risiko zu tragen und Unternehmensgewinne zu erwirtschaften.

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